Tage Alter Musik – Almanach 2024

Gleich bei zwei Konzerten war der französische Shootingstar und Ausnahmegeiger Théotime Langlois de Swarte zu erleben. Und erleben ist auch das richtige Wort: Es ist nicht nur seine schlafwandlerische Technik und Verzierungskunst, eine absolut organische Verbindung von Musiker, Musik und Instrument – auch die aktive und lebhafte Kommunikation mit seinen Mitmusikern auf der Bühne fällt sofort ins Auge. Das ist eine Souveränität im wahrsten Sinne des Wortes, der man selten begegnet. Mein Kollege Thorsten Preuß hat sich mit Théotime Langlois de Swarte unterhalten. Interview Thorsten Preuß mit Théotime Langlois de Swarte THoRsTeN PReuss: Hallo Théotime Langlois de Swarte und herzlich willkommen in Regensburg! Stimmt es, dass wir es nicht zuletzt Zorro und Star Wars verdanken, wenn Sie heute hier auf der Bühne stehen? THéoTIMe lANgloIs De swARTe: Ja, tatsächlich, als Kind war ich fasziniert von allem, was mit Rittern zu tun hatte, von Schwertkämpfen und von Jedi-Rittern. Und so bin ich zur Geige gekommen. Denn als ich vier war, wollte ich mein eigenes Schwert haben – und dieses Schwert, das war für mich mein Geigenbogen! THoRsTeN PReuss: Sie sind amRand der Pyrenäen geboren, an der Grenze zu Spanien, in der Stadt Céret – die Heimat der Sardana, eines katalanischen Volkstanzes. Wie sehr war Ihre Kindheit von Musik geprägt? THéoTIMe lANgloIs De swARTe: Meine Kindheit war vor allem in familiärer Hinsicht von Musik geprägt. Meine beiden Eltern sind Gesangslehrer, und auch meine Geschwister machen Musik – hier in Regensburg trete ich zum Beispiel in einem Konzert mit meinem Bruder Sylvain Sartre auf, der Flötist ist und das Ensemble Les Ombres leitet. Wir haben zwar nicht denselben Vater, aber dieselbe Mutter, und so bringt die Musik uns alle in dieser Familie zusammen. Ich war als Kind von Musik umgeben, von den Gesangsstunden, die ich jeden Morgen zuhause gehört habe. Ich hatte eine glückliche Kindheit. THoRsTeN PReuss: Sie sind schon mit 9 zur Barockvioline gekommen, aber haben dann später moderne Violine studiert, ausgerechnet bei einem Schüler von Celibidache, bei Michael Hentz. Warum sind Sie diesen Weg gegangen? THéoTIMe lANgloIs De swARTe: Ich wollte technisch möglichst viel lernen, um musikalisch so frei wie möglich zu sein. Und ich dachte, die Beschäftigung mit dem großen Repertoire, mit Prokofjew, Schostakowitsch, Tschaikowsky, Brahms, würde mir auch erlauben, Leclair, Locatelli und Vivaldi anders zu spielen. Was die technischen Fähigkeiten angeht, aber auch vom Klang her. Mir geht es Tage Alter Musik Regensburg 2024 23 Die Aufführung der Intermedien zu „La Pellegrina“ in der Dreieinigkeitskirche (Bläser: I Fedeli) Eduardo Egüez leitet die Intermedien zu „La Pellegrina“ Théotime Langlois de Swarte und Les Ombres bei der Probe in St. Emmeram

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